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GRAN CANARIA – Ein wunderschönes Missverständnis

Zu Beginn waren wir – im wahrsten Sinn des Wortes – etwas planlos. Bewaffnet waren wir nur mit rudimentären und derart euphorischen Tipps unseres Freundes Peter, dass wir hohe Erwartungen hatten. Und einem Cross-Country Guide-Book von Henning Schmalfuß, diese Lektüre im Flieger – als wir unsere Vorbereitung begannen ;-) – zerstörte unsere Hoffnung auf technische Abfahrten, die aber auf der Insel dank Gran Canaria-Experte Steiggeist schnell wiederbelebt werden sollte:

Steiggeist, Margit und Birgit im Enduro Terrain

Steiggeist, Margit und Birgit im „Enduro“ Terrain

Birgit im technischen Highlight

Birgit im technischen Highlight

Was sich in diesem Urlaub herausstellte …

1. Missverständnis:  Auf den Kanaren kann es sehr kalt sein, es kann da auch schneien

In Erinnerung hatte ich das Biker-Hiker Video, in dem unsere Tiroler Kollegen vor dem Grill im Winter frieren und dann nach La Palma flüchten: und dort schneit es, welch Gelächter im Publikum. In Erinnerung rief Claude auch die Trailhunter-Odyssee, die sie 2013 Tage lang wegen schlechten Wetters in FRA festhielt, da die Landung auf La Palma nicht möglich war. Mein Koffer war voll mit warmen Gewand, sogar die Daunen Jacke kam mit. Die brauchte ich nur beim Abflug in MUC. Es fehlten luftige Shorts und Trägerleibchen, denn:
CG liegt 210 Kilometer westlich vor der Küste Südmarokkos und Anfang Jänner war es sehr warm, wenn nicht sogar heiß, und sonnig, sonnig, sonnig. Das Wetter lud zum Baden ein und das Hotel Swimmingpool bot angenehme Kühlung nach einem schweißtreibenden Bike-Tag.

Fazit: CG ist die wärmste und sonnigste Insel der Kanaren, ganz besonders der Süden ist heiß.

CG ist die wärmste und sonnigste Insel der KanarenCG ist die wärmste und sonnigste Insel der Kanaren

2. Missverständnis: Gran Canaria ist ein sehr technisches Bikegebiet, technischer als Teneriffa und La Palma

Oh ja, man findet wunderschöne technische Abfahrten, richtig tolle Schmankerl. Aber sie wollen gefunden werden. Die Insel weist ein flächendeckendes Wegenetz auf und die Enduro und CC-Trails überwiegen.
Wer Trails im Bereich von mindestens S3 sucht, der muss suchen und sie sind kurz und die Verbindungswege lang.

Die Abfahrten sind abwechslungsreich, man findet Trials vulkanischen Ursprungs, Red and Slick Rocks, alpin felsige Wege, schottrige oder sandige Trails vulkanischen Ursprungs wie dieser bei San Pedro:

Trails vulkanischen Ursprungs

Birgit vor großartiger KulisseAbfahrt nach San PedroHasenjagd

Arizona-like Red Rocks finden sich immer wider wie am Weg nach Maspalomas:

Red Rocksam Weg nach Maspalomas

… oder nach Mogan:

nach Mogan

Felsig alpin ist dieser „Mezzo” von Gran Canaria vom Mont Tauro nach Mogan

EinstiegFelsig alpin
Mezzocorona von Gran CanariaFelsig alpin

Und schottrig und felsig wie am Gardasee, der „112er“ von Gran Canaria ist der Trail vom Chira zum Soria Stausee.

der 112er von Gran Canariavom Chira zum Soria Stausee
Birgit über dem Soria Stausee

Birgit über dem Soria Stausee

Der bekannteste ist der Endurotrail vom Vulkan Pico de las Nieves (höchste Erhebung):

vom Vulkan Pico de las Nievesvom Vulkan Pico de las Nieves

Wahrzeichen Gran Canarias ist der 1813 Meter hohe Roque Nublo, der wunderbar bikebar ist, was die Flip-Flop Wanderer zum Staunen bringt;

Roque Nublowunderbar bikebarwas die Flip-Flop Wanderer zum Staunen bringt

Nach ca. 200 tollen Höhenmetern gibt es drei Abfahrten vom Nublo, und teilweise setzen sich die Slick Rock-ähnliche Verhältnisse fort:

Vulkanisches GesteinAbfahrt vom NubloSlick Rock-ähnliche Verhältnisse

Erstaunt hat uns die Vielfalt der Flora: Im Norden herrschen von Natur aus Lorbeerwälder
vor ….

Steiggeist, Margit und Birgit im Enduro Terrain

im Norden herrschen von Natur aus Lorbeerwälder

… während der Süden von Halbwüstenvegetation geprägt ist.

Halbwüstenvegetation und Kakteen

Halbwüstenvegetation und Kakteen

3. Missverständnis: Das Essen ist billig und gut

Slick Rock-ähnliche Verhältnisse
Stützpunkt war SAN BARTOLOME DE TIRAJANA, VIVERDE. Die Halbpension hatte sich sehr bewährt. Zweimal Touristennepp im Küstengebiet (Maspalomas und Mogan) machten uns klar, was wir an dem reichhaltigen Hotelbuffet hatten, das durchaus lokale Speisen beinhaltete. Verschiedene Fleisch- und Fischsorten mit Mojos und Papas arrugadas fehlten genauso wenig wie Queso und typisch Desserts. Allerdings gab es auch wunderbare kleine Restaurants in den Bergen, die kulinarische lokale Tapas boten.

4. Missverständnis: Die Insel ist klein

Die kurvigen kleinen Straßen machen die Insel zu einer Insel mit großen Distanzen. 23 km bedeuten mindestens eine halbe Stunde Auto fahren und ca. 30 € Taxi. Dementsprechend habe ich das Frühstücksbuffet eher moderat genossen, damit das Frühstück auch noch nach der kurvigen Anfahrt zur Tour bei mir bleibt.

Das Wegenetz ist schlecht markiert und viele Wege auf Karten nicht eingezeichnet, Trotz Steiggeists Beschreibungen waren die Wege schwer zu finden, auch Markus telefonische Unterstützung half wenig. Umso mehr waren wir froh, als Steve und Flo endlich mit der ape@map und technischen Gadgets ankamen, und unserem Pfadfindertum ein Ende bereiteten.

5. Missverständnis: Nicht jeder Finger zeigt in die richtige Richtung

Aufgrund des fotografierten Fingers von Steiggeist auf der Landkarte suchten wir einen Trail, den es nicht gab, und fanden einen anderen …

Steve und Flo im Enduro Terrain

Steve und Flo im Enduro Terrain

Fazit: Die Insel ist wunderschön, sehr warm und eignet sich nicht nur zum biken. Die Temperaturen reichen im Jänner auch zum Baden aus, allerdings hat das Meer vielerorts sehr hohe Wellen, dass es eher zum Surfen taugt. Sie hat entzückende kleine Bergdörfer und viele abwechslungsreiche Trails in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Allerdings empfiehlt sich eine gute Vorbereitung. Und wenn ich nicht im Jänner 2015 am Ski stehen wollte, ich würde wieder hinfliegen ….

Where the trails end:

Sonnenuntergangwhere the trails end

8 Gedanken zu “GRAN CANARIA – Ein wunderschönes Missverständnis

  1. Super Bericht, Claude! Ich erkenne unseren Urlaub wieder ;-)
    PS: Es kann aber auch auf Gran Canaria mal kalt werden. am 2. Urlaubstag waren wir am höchsten Punkt (zu Fuß) im Schneeregen unterwegs…

  2. Lieber Flo, der Bericht (das wording) ist von mir!

    Lieber Peter, nein, die waren super, danke!Schon wieder ein Mißverständnis! Wir waren nur enttäuscht, als wir diesen Führer studiert haben, deine Abwandlungen waren toll! Mit deinen Varianten mit den paar zusätzlichen Schmankerl wars fabelhaft! Wir haben nur oft recht lang gesucht und gar nicht die Zeit, alles zu machen. Dein GuiGui Tipp wartet noch!

  3. ich wollte nur kurz die klasse bilder loben! super!
    da ich mich auch recht gut auf der insel auskenne, habe ich eine frage:
    wo ist das problem mit dem guide vom rother verlag? gut die hälfte der fotos habt ihr doch auf touren geschossen, die auch in dem guide beschrieben sind.

  4. sorry fürs gemotze, hab jetzt erst gesehen, dass der kommentar noch moderiert wird. deswegen sah es online so aus, als ob er kommentarlos gelöscht wurde.

  5. Lieber Arnold, Adventzeit ist stressig, sorry, da dauert das antworten. Ich denke nicht, dass so viele Fotos von den Schmalfuß Touren stammen. Wenn du magst, fang ich zum zählen an ;-) ich glaub darum gehts dir aber nicht. Der Guide ist mM nach durchaus als Grundlage brauchbar, die Touren da drinnen sind cc-lastig und haben viel Forststrassen-, ich glaub sogar Asphaltstrassen Anteil. Wenn man sie abwandelt und in eigene Variationen einbindet ist es toll dort! Und schön, dass dir die Fotos gefallen und du sie wiedererkannt hast. Der Bericht sollte ein bißchen witzig formuliert sein, und als wir den Guide durchgeblättert haben, waren wir halt skeptisch. Der Urlaub war aber ganz super. Welche Touren bist du gefahren? Lie Grü, B

  6. grüezi
    ja, ja, die weihnachtszeit…. den stress hab ich auch.
    was ich alles gefahren bin auf gc, weiss ich auch nicht mehr genau, das letzte Mal ist etwa 5 jahre her. klar, war der klassiker vom roque nublo nach maspalomas dabei, monte tauro, dieser trail nach san pedro, der altavista. klar, der guide vom rother ist kein guide zum bikebergsteigen, macht ja auch für die meisten keinen sinn, aber wer runter fahren will, der muss auch irgendwie hoch kommen und das geht auf gc entweder nur per shuttle oder man strampelt auf strasse oder waldweg (wenn es einen gibt) hoch.
    schöne weihnachten.
    vielleicht schaff ich es diesen winter malwieder nach gc….
    schöne weihnachten

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