Im zweiten Anlauf klappte es schließlich mit dem Slowenien-Urlaub. Zehn Wochen zuvor war ich mit der AWP-Crew in den Vogesen, stürzte gleich bei der ersten Abfahrt aufs Knie und konnte seither nur wenig und eingeschränkt radeln. Daher musste ich leider beim ersten Slowenien-Termin passen. Doch Mitte Juni wollte ich es wagen!
Zusammen mit Oliver ging es erst einmal nach Kärnten, wo wir uns Mihi, Horst und Martin zu einer Tour anschließen konnten. Endlich lernten wir uns einmal persönlich kennen!
Anschließend trafen wir uns mit Luka in Kranj. Er hatte mich bereits vor drei Jahren über das IBC nach Slowenien eingeladen. Es war mein erster Besuch in einem ex-jugoslawischen Land und ich war überrascht vom augenscheinlichen Wohlstand dieses kleinen Staates, nur etwas größer als Rheinland-Pfalz, mit halb so vielen Einwohnern (ca. 2 Mio). Wir freuten uns sehr über die Gastfreundschaft Lukas und seiner Freunde Marijana, Marko und Polona, welche uns ein Rundum-Sorglos-Paket bescherten. Für die Touren die wir nicht gemeinsam unternehmen konnten, wurden wir mit Tourentipps, Karten und einem GPS-Gerät samt Topos ausgestattet. Najlepša hvala!
Lukas abwechslungsreiches Programm bot die volle Bandbreite von klassischem BBS über eine Enduro-Tour entlang eines ausgedehnten Bergkamms bis hin zu einem DH-Track an unserem Ruhetag.
Leider ist das Biken bzw. sind Trails in Slowenien verboten. Wir hatten zwar nur freundliche Begegnungen mit Wanderern. Dem Parlament liegt jedoch ein Gesetzentwurf vor, welcher das Befahren von Trails mit einer Geldstrafe von 500 EUR belegen soll. Die Rücksichtnahme auf den Wanderwegen ist hier also um so wichtiger, um die lokale Situation nicht noch zu verschärfen.
Beeindruckend waren die Skills unserer Gastgeber, welche die konditionelle und technische Herausforderung sowohl bergab als auch bergauf suchen. Oliver meinte zu Luka einmal er würde Biker kennen die jene Passage noch nicht einmal hinunterfahren können, welche er gerade hochgedrückt und gehüpft war! Zu diesem Zeitpunkt waren Oliver und ich schon längst am Schieben und Tragen.
Und mit Marijana und Polona habe ich die vielseitigsten Bikerinnen kennengelernt mit denen ich bisher unterwegs war. Technisch fit und auf schnellen Abfahrten flott unterwegs.
Ein paar Tage später stießen Claus und Hannes zu uns hinzu. Hannes “stürzte” sich dabei gekonnt in die Schotter-Trails – und manchmal auch in die Latschen! ;-)
Letztere stellten sich bei einer Tour als regelrechte Flow-Killer dar. Bergauf war es schon mühsam genug die Räder durch das unbiegsame Geäst zu wuchten. Doch bergab zogen sie auch noch an Lenker und Bremsen (mit Sturz in Ameisenhaufen) und bürsteten die Arme entlang. Keine Ahnung warum Hannes bei den sommerlichen Temperaturen Armlinge dabei hatte. Nun erwiesen sie sich jedoch als sehr praktisch, während ich ausgerechnet an diesem Tag mit ärmellosem Shirt unterwegs war.
Bei den anderen Touren wurden wir zum Glück von den Latschen verschont. Luka und Co. sind das Jahr über auch recht fleißig dabei Trails zurückzuschneiden und wir konnten somit gleich einen Tipp für den nächsten Arbeitseinsatz liefern. ;-)
Hatte ich gerade die sommerlichen Temperaturen erwähnt? Wir hatten bis zu 34°C im Tal und der größte Fehler des Urlaubs war es einmal auszuschlafen und erst um 9.30 Uhr zu starten. Anschließend wich die DSLR einer großen Wasserflasche (daher gibt’s auch weniger Fotos) und wir standen wieder um 5.30 Uhr auf. Kein Wunder, dass sich unsere Slowenen immer zwischen 6 und 7 Uhr mit uns treffen wollten. Doch das lohnte sich immer! :-)
Die größte Herausforderung erwartete uns jedoch nach den Touren! Das Essen ist recht preiswert und unsere slowenischen Freunde kennen natürlich die besten Lokalitäten mit ordentlichen Portionen. Und so entstand der Leitspruch des Urlaubs: “Be a man! Eat your salad!”