20 bis 30 cm Powder sollen uns am Chilchalphorn, direkt gegenüber vom Bernardinopass erwarten. Doch schon die ersten Aufstiegsmeter machen deutlich, dass dem nicht so sein wird. Stattdessen steigen wir die 1400 hm zum Gipfel auf einer weitestgehend windverpressten Schneedecke auf. Wer hierfür einen Fachbegriff sucht, kann sich dem sehr allgemeinen und ebenso unlogischen Begriff “Hartpulver” bedienen, der eigens von der Skiarea Silvretta-Bielerhöhe erfunden wurde. Zumindest haben wir ihn sonst noch nirgends entdecken können.
Je näher wir dem Gipfel kommen, desto stärker wird der Föhn. Der Aufstieg wird zum kleinen Kampf und das Board auf dem Rucksack macht die Lage nicht leichter, denn wie könnte es auch anders sein: es herrscht fast überall Gegenwind. Unsere lässige Truppe fällt etwas auseinander, aber schließlich hat sich jeder bis auf den Gipfel gekämpft, der erstaunlicherweise komplett windstill ist. So genießen wir die Sonne und das Gipfelpanorama mit einer ausgedehnten Pause.
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Auf der Abfahrt fahren wir durch ein kleines Tal, das uns noch besseren Schnee bietet. Die Hänge sind ganz nett, es gibt immer wieder kleine Kuppen und Wächten zum Springen und so ziemlich jeder aus unserer Gruppe trägt mal mit einem kleinen Sturz oder großem Bombeneinschlag, samt Aushebeln aus den Ski, zur allgemeinen Erheiterung bei. Im letzten Drittel der Abfahrt verstecken sich tatsächlich noch ein paar Powderfelder!
Ein schöner Tag mit einer tollen Truppe in erstklassiger Bergwelt, bedeckt mit zweitklassigem Schnee ;-)
Ein Dank geht an Michael fürs Beisteuern seiner Fotos!