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Keine Kuhwiese

Wenn jemand Biken im Bregenzer Wald vorschlägt, dann läuten meine Alarmglocken. Denn auf den Trails im “Wald” läuten Kuhglocken. In Massen. An diesen Kuhglocken hängen Kühe. Jene Kühe nehmen uns Bikern die uns unterstellte Zerstörung der Wege ab. Denn sie zerstören die Wege tatsächlich. Sofort schießen Bilder vor mein inneres Auge. Von Trails mit endlosen Schlammlöchern, garniert mit üppig Kuhscheiße. Von Teppichen aus Kuhtrittspuren, die so ungünstig angeordnet sind, das selbst das Laufen über sie extrem nervend ist – an ‘s Biken ist nicht zu denken.

Deshalb musste ich lange überlegen, ob ich mich auf dieses Projekt einlasse. Aber wer nix wagt, der nix gewinnt und so trotte ich viel zu früh morgens nach zu viel Alkohol am Vorabend und zu wenig Schlaf in der Nacht in einer feuchtkalten Nebelsuppe hinter Raphael dem Gipfel entgegen. Wenn jetzt der Trail scheiße ist… !!!

Aber der Trail ist nicht scheiße. Ganz im Gegenteil. Er verläuft durchgängig außerhalb der Kuhwiesen und bietet auch gleich ein paar technische Hausnummern. Weiter geht es über einen schön exponierten Grat, teils tragend, teils fahrend. Die gemeldeten Gewitter bleiben aus und es stellt sich eine schöne Wechselstimmung Sonne-Wolken ein.

Dann kommt die finale Abfahrt: gemütlicher S3 Flowtech, eine nicht endenwollende Querung und dann schließlich 100 Höhenmeter vollgepackt mit S4 und S5. Kaum ein Meter Entspannung. Wir basteln, was das Zeug hält. Ein genialer Abschluss, bevor wir die letzten Meter doch auf einer Kuhwiese vernichten müssen. Aber da war zum Glück Forstpiste.

Im Tal gibt es noch ein Afterbikeeis und ich stelle fest: mit dem richtigen Guide kann man auch im “Wald” biken! Fotos von den technischen Stellen gibt ‘s leider nicht, weil diese tatsächlich so technisch waren, dass immer gespottet werden musste.

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