Auf Trails gibt es schwere Stellen, steile Stellen, technische Stellen und noch viele mehr. Am meisten bleiben uns die furchteinflößenden Stellen im Kopf. Stellen, die technisch nicht zwangsweise zu den schwersten gehören – die aber durch ihre Optik eine große mentale Herausforderung stellen. Diese werden hin und wieder als Mutter aller Stellen bezeichnet.
Bei unserer Tour gibt es mehrere Stellen, die diese Bezeichnung verdient hätten. Da es aber immer nur eine Mutter geben kann, wurden die Stellen in ihrer Krassheit in Familienmitglieder unterteilt: die Tochter, die Mutter und die Großmutter aller Stellen.
Nach schweißtreibendem Aufstieg bei 30°C im herrlich blühenden Südhang stehen wir nach der Kraxelei ohne Bike auf dem Gipfel in erfreulich frischer Brise. Kurze Rast, Abstieg und schon fängt die Abfahrt mit einer extrem ausgesetzten Plattenline an. Es läuft gut, wir meistern alle Stellen, bis wir schließlich die Großmutter aller Stellen erreichen. Wie schon früher sträubt sich alles im Körper dagegen, sich hier rein zu stürzen. Aber man muss. Denn was gefahren ist, ist gefahren und kann nicht auf einmal nicht mehr gefahren werden. Oder so ähnlich.
Die gleich folgende Tochter aller Stellen (die übrigens noch fotografiert werden muss) wirkt dagegen fast lächerlich.
Die weitere Abfahrt bietet neben der Mutter aller Stellen auch sonst noch genug genussvolle Bastelei und vor allem schöne, frühsommerliche Wiesen und Landschaft. Ein genialer Tag in den Bergen!